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Blusen-Sewalong 2. Teil: Bruyere

Ups, das ging schnell: heute ist schon der 2. Teil desBlusen-Sewalongs bei Elle Puls. Zum Glück habe ich schon einiges vorzuweisen. Eigentlich geht es ja auch schnell, so ein Blüschen zu nähen, wenn, ja wenn nicht die vielen Einzelheiten wären, die dann doch Zeit kosten…

Zur Erinnnerung: ich nähe Bruyere von Deer and Doe, ein klassischer Blusenschnitt mit Taillenband, so daß er dann doch nicht mehr so ganz klassisch ist.

Ich habe mit Deer and Doe Schnitten bisher nur gute Erfahrungen gemacht, und so habe ich auch diesen Schnitt ohne große Änderungen zugeschnitten. Ich habe die Größe 40 gewählt, an der Taille Größe 42. Ich hatte den Schnitt mit meinem Grundschnitt verglichen und war ganz zufrieden  so.

Der Schnitt hat eine gute Anleitung, und es gibt auch einen Sewalong, auf dem Einzelheiten noch mal erklärt werden. Dieser Sewalong ist leider auf französisch- ich habe ihn voller Andacht studiert und die Bilder betrachtet. Viel verstanden vom Text habe ich allerdings nicht, denn ich kann zwar ein großes Latinum vorweisen, meine Französischkenntnisse sind dafür nur sehr , sehr rudimentär…nun ja, man kann nicht alles können.

Verstanden habe ich immerhin, daß französischen Nähte dort wohl als „anglaise“ bezeichnet werden, das fand ich schon lustig.

Französische Nähte hatte ich schon bei einer anderen Bluse probiert und war damals nicht so ganz überzeugt, daß das wirklich so viel toller sein sollte als normal Nähte. Ich finde die Nahtversäuberung meiner Overlock ausgesprochen schön, und der Wulst der französischen Naht überzeugte mich damals nicht.

Bei diesem Projekt ist das anders. Vor allem das Taillenband sieht natürlich von innen so besser aus und ist deutlich stabiler als mit normalen Nähten. Und mein Stoff, ein Double Gauze von Robert Kaufmann, neigt so sehr zum Ausfransen, daß ich die Nähte lieber alle französisch mache, auch wenn die Nahtkreuzungen dadurch recht dick werden.

Elle Puls zeigt uns heute ein schönes Tutorial für eine verstürzte Passe. Meine Bluse hat zwar auch eine Passe, die aber anders verarbeitet wird. Die Passe wird doppelt zugeschnitten und das doppelte Teil mit dem Vorderteil-Beleg zunächst an der Schulter zusammengenäht.

Die Unterkanten werden mit einfachen Nähten versäubert. Dieses Teil wird dann am Halsausschitt mit dem Kragen festgenäht und die Unterkante der Passe von rechts abgesteppt. Sicher keine so ganz saubere Angelegenheit wie die Technik, die Elle Puls vorstellt, aber dafür etwas einfacher.

Die ersten Anproben verliefen jetzt ganz zufriedenstellend, so daß ich mich auf die weiteren Arbeitsschritte freue.

Die Ärmel werde ich mit normalen Nähten einsetzen, also nicht französisch, so steht es auch in der Anleitung. In diesem Fall ist sicher der Grund, daß bei der Ärmelansatznaht ja auch Passe und Vorderteilbeleg mitgefaßt werden, das würde dann sicher zu dick als französische Naht.

Gibt es noch andere Gründe, macht man generell bei Blusen die Ärmelansatznähte lieber als normale Nähte? Da bin ich gespannt auf die Erfahrungen der anderen Blusennäherinnen!

9 Kommentare

  1. creaResa sagt am 29. Januar 2017

    Liebe Barbara, da treibst du ja einen ganz schönen Aufwand mit deinen französischen Nähten, aber das sieht richtig sauber aus! Ich habe meine Ärmel auch mit dieser Naht versäubert, aber nur, weil ich kein Overlock habe und meine Ärmel grundsätzlich hochgekrempelt trage.
    Jetzt habe ich gleich mal bei einer fertigen transparenten Bluse geschaut: alle Nähte sind französische Nähte, außer die Naht an der Armkugel. Aber ich denke, das liegt vor allem auch an den Rundungen. Da würde die französische Naht sehr spannen.
    Bin gespannt auf deine fertige Bluse
    Liebe Grüße Resa

    • Barbara sagt am 30. Januar 2017

      Liebe Resa, vielen Dank! Ich finde es interessant, daß an Deiner Kaufbluse auch die Ärmeleinsatznaht nicht französisch gemacht wurde. Ja, wahrscheinlich liegt es an der Rundung, oder an der Einhalteweite der Ärmel, daß das nicht so gut geht.
      Liebe Grüße, Barbara

  2. Miriam /Bruellaeffchen.blogspot.de sagt am 30. Januar 2017

    "Damals" als ich meine Mélilot genäht habe, habe ich über die französischen bzw. à la anglaise auch geschmunzelt. Ich finde französische Nähte insbesondere dann sinnvoll, wenn der Stoff sehr dünn oder durchschimmernd ist. Da fände ich es nämlich schade, wenn sich entweder die Overlocknaht durchdrückt oder man sie durchsieht.
    Zu deiner Frage – bei er Cheyenne wird die Armkugel auch mit französischen Nähten genäht und bei einem Burdahemd für meinen Mann sollte ich es auch machen. Bei der Mélilot weiß ich es jetzt gar nicht. Die hatte ich Kurzarm genäht. Das muss ich mir zu Hause ganz unbedingt anschauen…

    Liebe Grüße Miriam

    PS: Der Stoff ist toll- ich versuche momentan meinen Mann zu überzeugen, daraus ein Hemd zu wollen – aber er ist ihm zu grau…

    • Barbara sagt am 30. Januar 2017

      Liebe Miriam,ich kenne auch Anleitungen, bei denen die Armkugel französisch eingenäht wird, bei Tilly and the buttons gibt es auch ein Tutorial dazu. Aber ich glaube mittlerweile, das hängt vom Schnitt ab. Wenn da eine große Einhalteweite in der Armkugel ist, wird die französische Naht vermutlich zu dick.
      Und vielleicht kann sich Dein Mann mit einer anderen Farbe dieses Stoffes anfreunden? Ich finde ihn wirklich toll, so weich, halt ein bisschen fransend…es gab glaube ich auch ein schönes jeansblau mit Punkten. Wäre das was für Deinen Mann?
      LG Barbara

    • creaResa sagt am 30. Januar 2017

      Dann geht die französische Naht doch auch an der Armkugel. Interessant! Ist sicher an einer flachen Kugel einfacher zu nähen als an einer starken geschwungenen Kugel.
      LG Resa

  3. Britta von FrauWundersam sagt am 30. Januar 2017

    Wow, man sieht jetzt schon, dass sich der Aufwand lohnt. Die Bluse wird wunderschön. Ich muss mich heute Abend mal durch deine weiteren Blogbeiträge wühlen. Ich nähe nämlich aus einem hauchfeinen Stoff und wollte mit der Overlock ran. Ich befürchte aber, dass die Nähte dann durchscheinen.

    Liebe Grüße
    Britta

    • Barbara sagt am 30. Januar 2017

      Liebe Britta, wenn Dein Stoff so durchscheinend ist, sind die französischen Nähte sicher eine gute Option. Und schwierig sind sie wirklich nicht, eigentlich auch nicht mehr Arbeit. Man näht halt nur jede Naht doppelt, aber sonst müsste man ja versäubern und auch noch die Maschine wechseln.
      Vielen Dank, und ich wünsche Dir auch viel Freude am weiteren Nähen!
      LG Barbara

  4. Janine sagt am 30. Januar 2017

    Oh da amüsiere ich mich aber auch drüber, dass "französische Naht" im französischen "a la anglaise" heißt. *gnihihihi*
    Es sieht am Taillenbund tatsächlich extrem gut aus. Viel sauberer als mit Oberlock. Gerade bei dünnen/durchscheinenden Stoffen finde ich franz. Nähte sehr schön.
    Deine Bluse gefällt mir sehr gut. Viel Spaß weiterhin beim Nähen.

    Janine

    • Barbara sagt am 30. Januar 2017

      Liebe Janine, schön, von Dir zu hören, und Danke für Deine lieben Worte! Ob auf französisch oder englisch, Dir auch viel Spaß an Deiner Bluse!
      LG Barbara

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