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Novemberwettersewalong: Finale mit Heather von Sewoverit

Bei Novemberwetter stellt man sich ja eher trübes Wetter vor, neblig, kühl, Regen, Tristesse überall…davon war in diesem November nichts zu spüren. Rein wettertechnisch waren wir ja lange auch mit milden Temperaturen verwöhnt (oder mit Trockenheit gestraft, je nach Blickpunkt…) – und die Tristesse kam nicht auf, da es einen Sewalong gab, den Frau Küstensocke dankenswerterweise organisiert hat.

Höhepunkt des Sewalongs war das Bloggerinnnen-Treffen am letzten Wochenende in Hamburg, zu dem ich im Nachrückverfahren noch ein Plätzchen ergattert hatte. Auch ich  bin noch etwas ermattet („geflasht“, wie es so schön auf neudeutsch heißt) von den vielen Eindrücken des Wochenendes. Was war denn jetzt am Schönsten an diesen beiden Tagen, was war so besonders? War es das tolle Wetter mit viel Sonnenschein, mit dem uns die Hansestadt empfangen hat? Die vielen lokalen Eindrücke, die ein absolut sympathischer Stadtführer uns über das Hamburger Schanzenviertel vermittelt hat? der informative Fotoworkshop von Frau Küstensocke? oder doch das tolle Essen?

Ich könnte diese Aufzählung noch etwas fortführen, aber für mich hat sich im Nachhinein ein absoluter Höhepunkt heraus kristallisiert, der aber ganz unspektakulär daherkam…für mich war das schönste am Bloggertreffen die erste halbe Stunde, die Begrüßung.

Wie viele andere hatte ich eine längere Anfahrt nach Hamburg, erschwert durch die wohl unvermeidlichen Verspätungen der Bahn. Das nächtliche Hamburg empfing mich mit eisigen Winden, und ich war froh, als ich die richtige Buslinie in mein Hotel  gefunden hatte. Am nächsten Morgen ging dann die Reise ins Unbekannte weiter, wieder Busfahrt, dann ein Fußmarsch zur angegebenen Adresse…ich befand mich jetzt mitten in der alternativen Szene im Schanzenviertel. Die  angegebene Hausnummer gehörte zu einem Cafe neben der Roten Flora- ich gebe zu, daß ich als normaler Hamburg-Tourist dieses Cafe vermutlich nicht betreten hatte.

Aber dann: aus dem ersten Stock des Cafes kam Stimmengewirr- viel Stimmengewirr. Ich ging hinauf, und wurde gleich von warmer Atmosphäre umfangen. Ich kannte durchaus nicht alle der Anwesenden, aber einige- und war sofort mit so netten Gesprächen umfangen, daß ich gar nicht wußte , wo ich mich als nächstes hinwenden sollte. Und dieses Gefühl der Gemeinsamkeit ließ mich sofort alle Unbillen der Herfahrt und auch den Stress der Arbeitswoche vergessen. Natürlich ist es immer toll, wenn man Menschen trifft, mit denen man gemeinsame Interessen hat. Ich vermute mal, daß es genau so toll gewesen wäre, wenn ich ein Treffen der Kaninchenzüchter in Buxtehude besucht hätte- vorausgesetzt, daß ich auch voller Begeisterung Kaninchen züchten würde. Aber da ich das eben nicht tue, sondern nähe, war diese wohlige Gemeinschaft der Näherinnen das , was mich wieder unglaublich gefreut und auch beeindruckt hat. Dieses Gemeinschaftsgefühl war dann das, was sich für mich wie ein roter Faden durchs Wochenende durchzog. Leider konnte ich dann doch nicht mit allen ausführlicher reden, wie ich es ursprünglich mal vorgehabt habe, dafür hat die Zeit dann doch nicht gereicht. Aber es war einfach ein tolles Wochenende, danke an die Organisatorinnen Küstensocke und diefesche Lola!

Ich hatte im Rahmen des Novemberwetter-Sewalongs schon zwei Kleidungsstücke genäht. Einmal denKelly-Anorak von Closet Case, den ichhier im Blog gezeigt habe. Der Anorak ist eines der schönsten Teile , die ich bisher genäht habe. Ich trage ihn jeden Tag, wobei die Temperaturen jetzt doch fast zu kalt dafür werden. Mit einer Wolljacke oder einem Wollpulli darunter geht es aber.

Mit demEliott-Sweater von Helens Closet, hier im Blog besprochen, fremdele ich immer noch etwas. Der Wollstoff ist für drinnen zu warm, draußen ist der Schnitt mit dem langen Seitenschlitz nicht winddicht genug. Ich hoffe, es ergibt sich noch ein Temperaturfenster, bei dem ich den Pulli gerne trage!

 

Und heute zeige ich noch ein Kleid, das ich mir fürs Bloggertreffen genäht habe. Natürlich hatte ich nichts anzuziehen für Hamburg, das habe ich aber leider erst zwei Tage vor der Abreise gemerkt. Da war die Auswahl an möglichen Modellen nicht mehr sehr groß, aber so ein Sweatkleid geht ja immer, das näht sich wirklich ganz rasch.

Ich zeige heute meine neue Version von Heather von Sewoverit. Heather hatte ich schon zweimal genäht. Die erste Version trage ich immer noch sehr gerne, auch wenn ich mit der Paßform nicht so ganz zufrieden bin. Meine zweite Heather war ein Versuch, die Paßform zu verbessern, das war mir damals wenig gelungen und dieses Kleid ist mir zu eng, wurde deshalb auch wenig getragen.

Jetzt hatte ich mir den Schnitt nochmal rausgesucht und etwas gebastelt. Das Hauptproblem mit der Paßform war , wie so oft bei mir, die Schulterpartie. Ich habe die Schultern etwas schräger und höher gestellt, der Originalschnitt hat sehr gerade Schultern. Den Schulterpunkt habe ich nach innen gerückt und Vorder- und Rückenteil etwas verschmälert. Die Ärmel habe ich etwas erweitert, dann paßte auch der Umfang der Armkugel wieder in den Armausschnitt. Am Rücken habe ich das Mittelteil um ca 2cm in der Taille gekürzt und die äußeren Rückenteile entsprechend angepaßt. Alles eigentlich keine großartigen Veränderungen, aber mit dem Ergebnis bin ich doch recht zufrieden, so kann ich mit dem Schnitt gut leben (wobei sicher immer noch nach oben Luft für die Anpassung ist).

Ich finde den Schnitt immer noch sehr gelungen. Mir gefällt, wie die Taschen in den geschwungenen Teilungsnähten integriert sind, und wie sich die Rundung der Teilungsnähte an der Seite verbindet.

Mein Stoff ist ein Sweat von Seeyouatsix, eine von diesen sympathischen belgischen Stofffirmen. Ich war mir beim Nähen nicht sicher, ob mein Design nicht doch zu sehr an eine Kittelschürze erinnert, mit den Karos…Melanie von 500daysof sewing hatte den gleichen Stoff in grün beim letzten MMM zu einem Sweatshirt vernäht, da kam dann die Assoziation mit dem YPS-Känguruh auf…vielleicht gibt es noch andere Meinungen zu dem Karomuster??

Diese Pose habe ich auf dem Fotoworkshop von Frau Küstensocke gelernt. Motto: sei ein Segel, keine Säule! Wir hatten zumindest Spaß damit beim Foto-Shooting.

Alle anderen Finalisten des Novemberwettersewalongs könnt Ihr hier bewundern. Mir hat der Sewalong viel Freude bereitet, danke an Frau Küstensocke für die Organisation und die Idee!

zwar nicht Hamburg, sondern Hessen…trotzdem schöne Novemberstimmung!

verlinkt: AWS Sewlala

12 Kommentare

  1. Bellana sagt am 25. November 2018

    So ein Bloggertreffen ist sicher eine sehr schönes Erlebnis, vielleicht klappt es für mich auch mal, an so einem Treffen teil zu nehmen. Wie schwierig das Bahnfahren im Moment ist, erlebe ich auch ständig. An eurem Hamburgwochenende war ich gerade auf der Heimfahrt von der Tochter (und kranken Enkeln) und auch wieder ziemlich verspätet unterwegs. Um Deinen tollen Anorak habe ich Dich ja schon beneidet, dieses Kleid, das sicher sehr gemütlich ist, wäre aber für mich sicher nichts.
    Grüßle Bellana

    • Barbara sagt am 25. November 2018

      Liebe Bellana, danke! Das war sicher auch für Dich kein Vergnügen mit den Verspätungen der Bahn. Ich rette mich ja mittlerweile mit Stricken, da ist die Wartezeit jedenfalls nicht ganz vergebens.
      Liebe Grüße! Barbara

  2. Deine Jacke habe ich in HH schon bewundern dürfen und bin begeistert über die Perfektion. Und mir ging es wie Dir, das Tollste am Bloggertreffen war die Begeisterung über die gleiche Leidenschaft. Einfach nur schön! LG Anke

    • Barbara sagt am 25. November 2018

      Liebe Anke, vielen Dank! Auch über die Bekanntschaft mit Dir habe ich mich in Hamburg sehr gefreut!
      Liebe Grüße, Barbara

  3. kuestensocke sagt am 25. November 2018

    Was für ein wunderbarer Post! Für mich war HH das dritte Bloggertreffen und ich kann mich noch gut entsinnen wie ich damals in Leipzig überrascht war wie leicht und flüssig man mit den anderen ins Gespräch kommt. Unser gemeinsames Thema verbindet uns. Dein schönes Kleid ist mir am Samstag aufgefallen, hatte jedoch nicht gefragt, ob es neu ist, da Du ja mit Pulli und dem sagenhaften Anorak schon so viel vorgelegt hast. Schaut toll aus, steht Dir ganz prima und bei dem karo habe ich keinerleid komische Assoziationen, einfach ein rundrum tolles Kleid! LG Kuestensocke

    • Barbara sagt am 25. November 2018

      Liebe Küstensocke, danke! So ein Sweatshirtkleid ist zum Glück schnell genäht, das war dann die Entspannung nach dem Anorak…
      LG Barbara

  4. Twill & Heftstich sagt am 25. November 2018

    Bin ich froh, dass Du Dich nicht für Kaninchenzüchten, sondern für Nähen als Hobby entschieden hast! Sehr spannend die Bescheibung all Deiner Änderungen, um den Schnitt für Dich anzupassen. Die Taschen finde ich klasse, auch wenn Sweathirtkleider nicht so meins sind. Ich überlege gerade, ob der Schnitt vielleicht auch als Pulli geht … LG Manuela

    • Barbara sagt am 25. November 2018

      Liebe Manuela, danke! Die Änderungen waren bei mir nötig, da ich so komische Schultern habe, das war natürlich nicht als Kritik am Schnitt gemeint. Und als Pulli oder Tunika kann man den Schnitt sicher auch abändern, da bringst Du micht gerade auf Ideen…
      LG Barbara

  5. Liebe Barbara, das ist wirklich ein schöner Beitrag, nicht nur wegen dem Kleid! Du hast mich tatsächlich noch mal zum Nachdenken gebracht und die Vorstellungsrunde und das Ankommen war wirklich unglaublich spannend. Jetzt freue ich mich schon auf ein nächstes Treffen und hoffe, es wird eines geben auch wenn die Zeichen grade so auf Veränderungen stehen. Schön, dass es da so eine beständige und motivierte Nähbloggerin gibt, wie dich… LG Sarah

    • Barbara sagt am 26. November 2018

      Liebe Sarah, danke! Natürlich wird es auch weiterhin Veränderungen geben…die einen hören auf zu bloggen, andere fangen an…aber umso spannender wird doch unsere Nähszene!
      LG Barbara

  6. Annaneedx sagt am 27. November 2018

    Das mag ich am Selbernähen, dass mit kleinen Änderungen irgendwann die perfekte Passform erreicht wird.Dein Kleid jedenfalls finde ich wunderschön, und die Fotos und überhaupt finde ich Nähtreffen sehr gut!
    LG Annett

    • Barbara sagt am 27. November 2018

      Liebe Annett, danke! Ja, es sind ja oft nur wirklich kleine Änderungen, hier ein Zentimeter, und da noch etwas weniger- wenn ich das im Schnitt einzeichne, denke ich dann immer,das kann doch nichts bewirken, und dann war es genau das – ist schon toll!
      LG Barbara

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