fibremood Kleid WKSA

WKSA- glücklich mit Feliz?

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Auch in diesem Jahr schreitet die Vorweihnachtszeit voran, und so macht auch mein Weihnachtskleid Fortschritte.

Ich nähe das Kleid Feliz aus der aktuellen Fibremood, eine spontane Entscheidung, die bei dem ersten Anblick der Zeitschrift getroffen wurde.

Spontane Entscheidungen müssen nicht schlecht sein, und auch bei der Stoffwahl ist eine rasche Entscheidung oft goldrichtig. In diesem Fall war es die Entscheidung für den Stoff, aus dem auch im Heft ein Beispiel genäht worden war. Ich habe ja immer noch das Gefühl, ich müßte mich für diese Stoffwahl entschuldigen, weil es so phantasielos ist….andererseits hat es seinen Grund, daß die Zeitschriften wie FibreMood ihre Stoffe immer auch direkt anbieten. Wahrscheinlich wählen auch viele andere Näherinnen diesen Weg, der zugegeben sehr einfach ist- ich mußte meine Phantasie nicht strapazieren, mir das fertige Kleid vorzustellen, das gab es schon als Bild.

Egal wie, ich mag meinen Stoff, eine wirklich schöne Viskose in guter Qualität, natürlich durchgefärbt. Nichts schlimmeres, als wenn ein dunkler Stoff eine helle Rückseite hat! Bei der französischen Firma Cousette läßt es sich problemlos direkt bestellen. Ich hatte passende Knöpfe mitbestellt, mich aber nachher doch für eine andere Version entschieden, dazu später mehr.

Das Nähen beginnt ja immer mit dem Zuschneiden, oder in diesem Fall mit dem Kopieren des Schnittes aus der Zeitschrift. Und hier möchte ich der Fibre Mood mal ein großes Lob aussprechen: das Kopieren klappt wirklich problemlos, besser als bei den meisten anderen Schnittmusterbögen. Nach meinem Eindruck sind die Bögen nicht so dicht bedruckt , und es gibt auch eine Übersicht, wo auf welchem Bogen das Schnitteil zu finden ist. Es ist jedenfalls mir mit meinen altersbedingt nicht mehr so super guten Augen gelungen, auch bei Lampenlicht den Schnitt zu kopieren, das finde ich beachtlich.

Die Nähanleitung braucht man für diesen Schnitt nicht wirklich, es ist ja ein sehr simpler Schnitt. Ich habe mich um eine schöne Verarbeitung bemüht, dieser Punkt kommt bei den Fibremood-Anleitungen nicht so wirklich vor, ist mein Eindruck. Die Ärmel des Kleides sollen ja hochgekrempelt werden- da braucht man doch eine ansehliche Versäuberung der Ärmelnaht, ich habe sie französisch gemacht. Die wunderschöne geschwungene Passe im Rückenteil muß doch unbedingt gedoppelt genäht werden- hier wäre eine versäuberte Naht im Rückenteil so hässlich! Und so gab es einige Stellen im Nähprozess, die ich mit wesentlich mehr Zeit und Aufmerksamkeit genäht habe, als es die Anleitung vorgibt. Sicher muß das jeder für sich entscheiden, aber ich liebe dieses sorgsame Nähen mittlerweile.

So war es eigentlich ein schönes und entspanntes Nähen, es gab lediglich zwei Punkte, die mich aus meinem Näh-Flow zumindest kurzfristig gerissen hatten.

Der eine Punkt ist die Form des Halsausschnittes. Mir war schon klar, dass Feliz eher hochgeschlossen daher kommt, mit einem recht halsnahen runden Ausschnitt. Ich hatte da erst Bedenken, da ich weiß, daß mir so hohe Ausschnitte oft nicht stehen. Ich hatte das Schnittteil ausgemessen, mir angehalten und dann entschieden, es so zu lassen. Als dann der Kragen, ein sehr schmaler Stehkragen, angenäht und die erste Anprobe war, war ich dann doch etwas enttäuscht…kurz hatte ich überlegt, den Ausschnitt und den Kragen noch zu ändern. Aber so eine Änderung am fertigen Oberteil ist natürlich ein gewaltiger Eingriff und kann eigentlich nicht gut gehen.

Als dann der Rock angenäht war, fand ich den Gesamteindruck wieder sehr stimmig. Wobei sich dann das Problem zwei auftrat: das Kleid ist schon sehr lang. Das ist so gedacht, es ist ein Midi-Kleid. Trotzdem muß ich es ja irgendwie tragen können, ohne mich gleich verkleidet zu fühlen wie in ein Kostüm aus dem 18. Jahrhundert. Ich habe jetzt den Rock mal ca 10cm kürzer abgesteckt, gefällt mir gleich viel besser.

Die schönen Knöpfe sind wieder mal Corozo-Knöpfe, die ich von HelloHeidi bezogen habe. Seit ich diese Knöpfe entdeckt habe, bin ich für Plastikknöpfe nicht mehr zu haben. Ich hatte mir bei Cousette auch Knöpe in anthrazit mitgestellt, auch Corozo, aber ich fand dann diese altrosafarbenen Knöpfe viel schöner.

Und dann fehlen natürlich noch die wärmenden Schichten, die so ein Viskose-Kleidchen für den rauhen Dezember tauglich machen. Geplant ist noch eine Jacke, den passenden Sweatshirt-Stoff habe ich hier schon mal in der Stoffprobe dazu gelegt. Wahrscheinlich wird es diese Jacke:

Quelle: ReadytoSew

Dann fehlt noch ein wärmendes Untendrunter, ich dachte da an ein Shirt aus Merinowolljersey. Dazu eine dicke Strumpfhose, darüber vielleicht noch Thermo-Leggins- dann müßte ich mit meinem Kleid auch bei tiefen Temperaturen glücklich sein!

Alle anderen Fortschritte bei den Weihnachtskleidern finden sich auf dem Memademittwochblog. Ich bin wieder mal spät mit meiner Verlinkung dran, aber besser spät als nie…

17 Kommentare

  1. Das Kleid sieht wirklich sehr stimmig aus. Ich finde es keinesfalls einfallslos den vorgesehenen Stoff zu vernähen. Die Fibre Mood Schnittbögen mag ich auch gerne. Damit muss man sich nicht so plagen. Ein Shirt aus Merinojersey ist sicher sehr angenehm unter dem Kleid oder ein Wolle/Seide Jersey (aber auch teuer….). Viel Freude noch beim Weihnachtskleidnähen. LG Julia

    • Barbara sagt am 10. Dezember 2020

      Liebe Julia, Wolle-Seide klingt auch gut, aber das habe ich als Stoffqualität glaube ich noch gar nicht gesehen- hast Du da eine Bezugsquelle? Dann könnte man ja ein richtiges Unterkleid nähen…
      Lieben Dank für Dein Lob und Deinen Kommentar!
      LG Barbara

  2. Sabrina sagt am 10. Dezember 2020

    Ich nähe gerade den Jamie Cardigan und ich kann dir nur raten, mit deinen Stoff einige Versuche mit den Bündchen zu machen. Ich habe einen recht dicken Wollstrick und muss leider wirklich viel ändern an den Bündchen (=Streifen um die Hüfte und um den Hals/vordere Öffnung). Wenn dein Stoff dünner ist geht es vielleicht besser, aber bei dicken Stoffen werden die schnell so schmal, dass sie sich dann auch gar nicht mehr flach legen, sondern einfach störrisch hochstehen. Der Streifen für die vordere Versäuberung wäre im angenähtem Zustand so schon nur 3 cm breit und bei meinen Stoff bleiben da eher nur 2,3cm, was ich viel zu wenig finde, auch optisch. Ich hab also alles wieder abgetrennt und die bereits zugeschnitten Streifen nicht gefaltet sondern mit dünnen Jerseystreifen hinterlegt. Das ist viel besser mit den jetzt ja fast doppelt so breiten Bündchen als im Schnitt gedacht.
    Aber mit dem erheblichen Mehraufwand wird er jetzt großartig 🙂
    Grüße

    • Barbara sagt am 10. Dezember 2020

      Liebe Sabrina, danke für Deinen Hinweis mit dem Bündchen! Ich finde ja die Bündchen immer am schwierigsten bei den genähten Jacken, das legt sich oft nicht so schön an. Diesmal nehme ich einen richtigen Bündchenstoff und hoffe, daß es damit ganz gut funktioniert. Und ich freue mich, daß Dein Jamie Cardigan schön wird, ich finde den Schnitt auch sehr interessant.
      LG Barbara

  3. Ich stelle mir das gesamtoutfit sehr schön vor, ich ziehe im Winter unter Kleidern bzw. Röcken auch oben oft Skiunterhemden an, gerade bei hohem Ausschnitt geht das gut, da braucht es manchmal nicht mal eine zusätzliche Jacke, ich hätte die Midilänge auch gerne an dir gesehen, aber das wäre schon sehr neu, die rosa Knöpfe sind in jedem Fall besser als anthrazit, bleib gesund, ihr habt ja jetzt vermutlich Ausgangssperre am Abend, LG Anja

    • Barbara sagt am 10. Dezember 2020

      Liebe Anja, die Midilänge war schon irgendwie unförmig. Ich hatte es ja auch einen Tag lang überlegt, ob ich es mal so lassen soll, abschneiden geht ja bekanntlich immer. Aber als ich es dann kürzer abgesteckt hatte, war es so eindeutig besser, das bleibt jetzt so.
      Die Ausgangssperre hier macht mir gar nichts aus…als nachts zwischen 21 Uhr und 5 Uhr bin ich sowieso nicht draußen…
      LG Barbara

    • Barbara sagt am 10. Dezember 2020

      Liebe Moni, ich mag das so gerne, wenn die Innenansicht der Kleidung auch schön aussieht. Und ich denke auch, daß die Kleidung dadurch langlebiger wird.
      LG und Dank
      Barbara

  4. Warum nicht auch einmal ein Designbeispiel eins zu eins umsetzen, wenn Stoff und Schnitt den Geschmack voll und ganz entsprechen?
    Sehr schön sieht deine Version aus und ein passendes Jäckchen ist eine gute Ergänzung bei der Jahreszeit, : ).
    Mit steigender Näherfahrung schaut man nicht nur weniger in die Anleitung, sondern traut sich auch zu, Nähschritte nach den eigenen Vorstellungen abzuändern; eine sorgfältige Verarbeitung zahlt sich, finde ich, immer aus, weil man dann das Kleidungsstück viel lieber trägt und schätzt.
    Ich bin schon gespannt auf die Tragebilder und wünsche gutes gelingen beim Jäckchen.
    LG von Susanne

    • Barbara sagt am 11. Dezember 2020

      Liebe Susanne, Du hast sicher recht, eine erfahrene Näherin hat die Möglichkeit, von der Anleitung abzuweichen. Aber die Anfängerin weiß eben nicht, wo sie optimieren kann. Ich kenne es von manchen individuellen Schnittdesignerinnen , daß sie verschiedene Optionen angeben für die Ausführung, je nach technischem Vermögen der Näherin, das finde ich eine super Lösung. Schade, daß sowas in den Zeitschriften nicht vorkommt!
      LG und Dank
      Barbara

  5. Was man schon sehen kann, gefällt mir sehr! Deinen Stofflieferanten muss ich mir unbedingt mal anschauen, durchgefärbte Stoffe gibt es irgendwie viel zu selten, dabei sieht das wirklich viel besser aus.
    Ich finde es übrigens sogar großartig wenn mehrere Frauen Kleider sehr ähnlich oder sogar gleich nähen – Designer fotografieren die Modelle an super jungen und hübschen Frauen, je mehr Vielfalt an Frauen, umso besser kann man sich vorstellen ob es auch einem selbst steht.

    Ich bin also gespannt das Kleid an der Frau zu sehen!
    Herzliche Grüße,
    Sam

    • Barbara sagt am 11. Dezember 2020

      Liebe Sam, ich finde es ja auch immer wieder spannend, den gleichen Schnitt an verschiedenen Frauen zu sehen. Das ist so interessant, immer wieder anders!
      Die Stoff-Firma Cousette kann ich Dir nur empfehlen. Die Stoffe sind unglaublich schön vom Design her, und die Qualität sehr gut, was ich bisher gesehen und vernäht habe.
      LG und Danke,
      Barbara

  6. ein richtig tolles Kleid!
    und der Vorteil an dem bestellten Stoff ist doch, dass man genau weiß, dass er dazu passt, das ist nicht zu verachten!

    LG
    sjoe

    • Barbara sagt am 17. Dezember 2020

      Liebe Sjoe, danke! ja, das ist sicher einer der Vorteile, wenn man den vorgeschlagenen Stoff verwendet.
      LG Barbara

  7. Also zumindest hat Fibre mood oft sehr schöne Stoffe! (im Gegensatz zu manch anderen Beispielen in Zeitschriften… Bei Burda muss ich mir das z.B. oft erstmal mit anderen Stoffen vorstellen um ein Modell in Frage zu ziehen…) In diesen Stoff bin ich auch absolut verliebt, und es ist völlig klar, dass du den genommen hast. Das Kleid sieht so am Bügel schon bezaubernd aus!!! LG Sarah

    • Barbara sagt am 17. Dezember 2020

      Liebe Sarah, danke! Ich fand die Stoffe in den früheren FibreMoods auch nicht so toll, aber jetzt bei dieser Ausgabe gab es ja anscheinend eine Zusammenarbeit mit der Firma Cousette, und die haben einfach wunderbare Stoffe.
      LG Barbara

  8. Warum nicht auch mal den Stoff aus der Schnittmuster- Zeitschrift nehmen, wenn dieser gefällt??
    Trotz des gleichen Stoffes wird das Kleid an Dir wahrscheinlich anders wirken als in der Fibre mood. da Körperbau und Größe anders sind.Es ist so stimmig und dein Kleid schaut großartig aus.

    LG
    Sandra

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