Uncategorized

Bluse Stella von Namedclothing

Heute zeige ich die Bluse Stella von Namedclothing aus der neuen Herbst-Winterkollektion. Die Schnitte von Named sind ja ausgesprochen beliebt in unserer Nähbloggerszene- zu recht, wie ich finde, denn alle Schnitte sind modisch, haben Besonderheiten und sind vor allem technisch ausgefeilt.

Auf die neue Herbst-Winterkollektion mit dem schönen Namen „Earth science“ war ich deshalb sehr gespannt. Neugierig wie ich war habe ich mir die Schnitte übrigens schon etliche Wochen vor dem eigentlichen Erscheinen angeschaut- sie werden ja auch von Lillestoff vertrieben, und da findet man die Schnitte, mit Beschreibung und technischen Zeichnungen, unter dem Stichwort „coming soon“ schon einige Wochen vor dem eigentlichen Schnitt-Launch. Ob das von Named wirklich so gedacht ist?

Von daher wußte ich auch schon, was ich nähen wollte, und die Bluse Stella stand da an erster Stella.

Stella gibt es in zwei Versionen, einmal als Bluse und auch als Kleid, ich zeige heute die Blusenversion. Die Besonderheit des Schnittes sind die Ärmel, es ist eine Mischung aus Raglan- und Kimonoärmel, die ich so noch nirgendwo gesehen hatte.

Abnäher hat die Bluse nicht, dafür aber schön geschwungene Raglannähte und zweiteilige Ärmel für den guten Sitz.Der Kragen hat eine witzige eckige Form.

Empfohlen wird ein leichter, gut fallender Webstoff für diesen Schnitt. Mein Stoff ist eine Mischung aus Tencel und Baumwolle- ein absoluter Traumstoff! Es ist wieder mal ein Stoff von Robert Kaufman, den ich über 1000Stoff bezogen habe. Er ist ganz leicht, etwas glänzend und hat einen wunderschönen Fall. Dazu trägt er auch noch meinen Namen, er heißt nämlich Santa Barbara– was will frau mehr?

Der Schnitt enthält alle Nahtzugaben, so wie es in der Anleitung beschrieben wird. Die meisten Nähte werden als französische Nähte gearbeitet, dann ist die Nahtzugabe 1,5 cm. Für alle anderen Nähte ist die Nahtzugabe 1cm. Die verschiedenen Nahtzugaben werden auf dem Schnitt auch angegeben- sehr hilfreich, wenn man den Schnitt nähen möchte, ohne auf die Anleitung zu schauen.

Ich habe Größe 40 genäht und lediglich die Ärmel um 1,5 cm verkürzt. Die Anleitung ist ausführlich und mit guten Grafiken illustriert. Die Ärmlelabschlüsse sind eine einfache gerade Manschette, die durch Druckknöpfe eingehalten werden.

Ach ja, die Druckknöpfe- die fand ich dann das Schwierigste an dem ganzen Nähprozess. Ich hatte mir erst perlmuttfabene Druckknöpfe ausgesucht, die mir gut gefallen hatten zu diesem etwas glänzenden Stoff. Leider hatte ich übersehen, daß sie für Jersey gedacht waren und für meinen Webstoff natürlich nicht geeignet. Also wieder ins Nähgeschäft, das an diesem Sonntag freundlicherweise offen hatte, und passende Knöpfe ausgesucht.

Die Knöpfe, die ich jetzt verwendet habe, sind sogenannte Anorakknöpfe von Prym in der kleinsten Größe, in einem matten Silber. Das Einschlagen geht eigentlich ganz gut, ich verwende dafür einen Hammer und die im Knopfset mitgelieferten Werkzeuge. Am schlimmsten finde ich ja immer noch das Perforieren des Stoffes mit der Ahle vorm Einschlagen des Knopfes- das kostet schon sehr, sehr große Überwindung…

Das Ärmelbündchen ist so sicher einfacher zu nähen als eine „richtige “ Manschette, trotzdem finde ich diese Lösung nicht optimal. Vielleicht hätte man die Knöpfe anders anbringen sollen, aber ich habe es entsprechend der Anleitung gemacht, und ein Aufkrempeln der Ärmel ist jetzt nicht mehr möglich.

 

 Bei der Kleiderversion des Schnittes wird unten am Ärmelsaum einfach ein Gummiband eingezogen, das ist sicher auch eine gute Lösung.

Die Raglanärmel sitzen gut und sind ausgesprochen bequem. Daß die Ärmel auf meinen Bildern so zerknittert wirken, liegt weder am Schnitt noch am Stoff, sondern daran, daß wir die Bilder auf einer Wanderung im Kleinwalsertal aufgenommen haben. Und die Kombination durchgeschwitzt, Kimonoärmel und darüber Jacke führt zwangsläufig zu Falten in der Bluse- Bügeleisen war da oben auch gerade nicht zur Hand.

Auch die Länge der Bluse mit dem leicht geschwungenen Saum finde ich sehr gelungen, und paßt gut zu meinem Wanderrock, den ichhier schon mal gezeigt habe.

Das hübsche Blüschen ist sicher keine typische Wanderkleidung, und zwischen all den funktionsstoff-gekleideten anderen Wanderern fiel ich durchaus etwas auf. Anderseits paßt diese Bluse eigentlich hervorragend in die Landschaft. Die Designerinnen von Named beschreiben ihre Herbst-Winterkollektion als inspiriert von Natur und Wissenschaft, insbesondere der Geologie- was könnte hier also geeigneter als Hintergrund sein als die wunderschöne, karge Gebirgslandschaft auf 1800m Höhe?

Die Stella -Bluse ist ausgesprochen bequem, was sicher auch an den Raglanärmeln liegt. Ich würde sogar sagen, sie ist die bequemste Bluse, die ich jemals getragen habe. Also, ein schöner und empfehlenswerter Schnitt, den ich gerne noch mal nähen werde!

Jetzt schaue ich aber erstmal, was andere heute am Memademittwoch zeigen. Vielleicht auch Modelle aus der neuen Named Kollektion?

22 Kommentare

  1. rosa Sujuti sagt am 11. Oktober 2017

    Schöne Bluse aus tollem Stoff, an der mich besonders der eckige Kragen begeistert. Das ist mir beim Betrachten der Named-Kollektion gar nicht aufgefallen.
    Druckknöpfe lasse ich mir, wenn ich welche benötige, immer von meinem Mann einschlagen; ich habe da irgendwie nicht die Nerven dafür, : ).
    LG von Susanne

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Susanne, vielen Dank! Der Kragen ist wirklich der besondere Hingucker bei dieser Bluse!
      Meine ersten Druckknöpfe, das waren die an Jeans, habe ich auch noch meinen Mann einschlagen lassen. Aber als ich dann beim Kelly-Anorak so viele verwenden mußte, habe ich es selbst probiert. Es ist nicht weiter schwierig, nur das Perforieren des Stoffes mit der Ahle, da blutet mir immer noch das Herz…

  2. kuestensocke sagt am 11. Oktober 2017

    Wow, was für eine wundervolle Fotostrecke! Die Bluse ist ganz wunderbar, der schimmernde Stoff eine prima Wahl. Interssant finde ich die Ärmel und den ungewöhnlichen Kragen – die Bluse ist echt ein ganz besonderes Teil. Steht Dir prima! LG Kuestensocke

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Küstensocke, danke für Dein Lob! Die Ärmel und der Kragen sind in der Tat ungewöhnlich, deshalb hat mich der Schnitt auch so interessiert.
      LG Barbara

  3. eine ganz besondere Bluse, die Passform wäre eher nichts für mich, aber dir steht sie ausgezeichnet! und die Details wie zum Beispiel der Kragen sind einfach großartig… sehr akkurat und sauber gearbeitet wow! Lg Sarah

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Sarah, ich hätte vorher auch nicht gedacht, daß mir eine Raglanbluse gut steht und gefällt- vielleicht muß man manche Dinge einfach mal probieren? Ich kann den Schnitt nur empfehlen, und der Kragen ist auch nicht schwieriger als ein anderer Kragen.
      Lieben Dank für Deinen Kommentar! Barbara

  4. Jup, die Stellabuse ist bequem. Das kann ich bestätigen. Deine Stoffwahl ist großartig. Klasse. Gruß Mema

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Mema, Danke! Deine Stella hatte ich auch schon bewundert, die gefiel mir auch schon so gut!
      LG Barbara

  5. PaisleyPirouette sagt am 11. Oktober 2017

    Was für schöne Fotos! An einen länger zurückliegenden Wanderurlaub im Kleinwalsertal denke ich gerne zurück. Der Stella-Schnitt hat mich auch gleich angelacht. Offensichtlich kann man eine Jacke über die Kimonoärmel ziehen, das war eine Frage, die mir aufkam. Dass man die Ärmel nicht hochkrempeln kann, stört mich sehr, da müsste ich eine andere Lösung finden. Deine Bluse ist sehr gelungen und zum Wandern sehr hübsch!
    Liebe Grüße, SaSa

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Sasa, wir lieben das Kleinwalsertal sehr und fahren jedes Jahr im Herbst zum Wandern dorthin. Danke für Deinen lieben Kommentar und Dein Lob!
      Eine Jacke kann man über die Bluse ziehen, wenn die Jacke nicht allzu eng ist und man ein Ankrausen der Blusenärmel akzeptiert- optimal ist es nicht. Und die Ärmellösung mit den Druckknöpfen gefällt mir auch nicht so ganz, aber wie beschrieben könnte man auch ein Gummiband im Ärmelabschluss einziehen.
      LG Barbara

  6. buntekleider sagt am 11. Oktober 2017

    Deine Stella gefällt mir sehr. Ganz überraschend für mich ist, wie gut sie zum Rock passt, ich hatte bisher nur Hosen als Kombipartner vor Augen.
    LG,
    Claudia

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Claudia, danke! Für mich sind die Kombinationsmöglichkeiten der selbstgenähten Kleidungsstücke auch immer wieder aufs Neue ein Abenteuer. In diesem Fall paßte die Bluse gar nicht so gut zu meinen engen Jeans, sie ist zu kurz dazu. Und daß der Rock paßte, war purer Zufall.
      LG Barbara

  7. Und ich hatte bisher solche Stoffe für diese Bluse eher nicht im Blick. Dabei ist das Ergebnis ganz wunderbar! Für solche Erkenntnisse liebe ich den MMMittwoch.
    LG, bele

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Bele, danke! Der Stoff ist ganz zart, gar nicht so kräftig, wie man den Tencel sonst kennt. Eigentlich ein wunderbarer Blusenstoff!
      LG Barbara

  8. Freu-Zeit sagt am 11. Oktober 2017

    Die Bluse ist wirklich etwas ganz Besonderes in dieser Gegend … Stoff und Schnitt harmonieren sehr gut zusammen und von dem witzigen Kragenecken-Detail bin ich gsnz begeistert.
    Liebe Grüße von Doro

    • Barbara sagt am 11. Oktober 2017

      Liebe Doro, danke! Ich finde ja immer noch, daß die Bluse gut in die Gebirgslandschaft des Kleinwalsertales paßt, aber vermutlich wird sie ja das einzige Exemplar bleiben, das dort oben je getragen wurde…
      LG Barbara

  9. Stoffwelten sagt am 11. Oktober 2017

    Der Stoff passt ja perfekt zu diesem Blusenschnitt. Besonders gefallen mir die Kragenecken, die habe ich so in dieser Form noch nirgends gesehen. Das ist ja das Schöne am Selbernähen, dass wir uns die Details so wählen können, wie es uns gefällt. Luxus pur, oder?

    Übrigens sind das ganz tolle Aufnahmen, die du uns heute präsentierst. Schön anzusehen.
    LG
    Astrid

    • Barbara sagt am 12. Oktober 2017

      Liebe Astrid, danke! Ist doch toll, wenn man seine Urlaubsphotos auf dem Blog präsentieren kann, sozusagen ein Doppelnutzen!
      Und Deine Aussage zum Luxus des Nähens ist so wahr- wir sind da wirklich privilegiert.
      LG Barbara

  10. Erst dachte ich, yeah diesen Rockschnitt brauchst du auch, um dann festzustellen du hast einen großartigen Upcycling-Rock. Ohne Upcycling wird das schwer für mich.
    Der Kragen ist spannend, gleichzeitig weniger streng als ein klassischer Kragen und doch kantiger durch die vielen Ecken. Du hast meinen Respekt für das ordentliche und gleichmäßige Nähen des Kragens!
    Ganz verliebt bin ich ja in diesen schillernden Stoff und überlege ob er wohl zu dünn für ein Kleid wäre?

    kann mir gut vorstellen, wie du aus der Masse der Super-Funktions-bekleideter Menschen herausgestochen bist. Gefällt mir 🙂

    LG Eja

    • Barbara sagt am 12. Oktober 2017

      Liebe Eja, der Rock war nun wirklich nicht schwer zu nähen- hast Du nicht irgendeine alte jeans? Ich habe ja nur die Dreiecke vorn und hinten eingesetzt.
      Danke für Dein Kompliment für den Kragen, es ist nicht so ganz verdient, da der Kragen durchaus nicht exakt genäht ist. Kragen sind das, was ich bisher am wenigsten kann, da muß ich einfach noch üben.
      Der Stoff ist für ein Kleid schon sehr dünn, das müßte man füttern. Und ich glaube, den Stoff gibt es bei 1000stoff auch gar nicht mehr, der war gleich weg…
      LG Barbara

  11. Bellana sagt am 12. Oktober 2017

    Das ist wirklich ein sehr schöner Blusenschnitt. Ich werde ihn mir mal merken, da ich solche lässigen Schnitte liebe.
    Grüßle Bellana

    • Barbara sagt am 12. Oktober 2017

      Liebe Bellana, oh ja, diese Bluse kann ich mir an Dir sehr gut vorstellen, da steht ja schon fast Bellana drauf!
      LG und Danke, Barbara

Kommentare sind geschlossen.